Wie geht es weiter, wenn etwas passiert?

Ein großer Teil unseres täglichen Lebens und Arbeitens hängt von funktionierender Kommunikation ab. In unserer vernetzten Welt bedeutet dies eine zunehmende Abhängigkeit von funktionierendem Internet, welches zunehmend das klassische Telefon ersetzt.

Wie jüngste Ereignisse durch die Flutkatastrophen in NRW und Rheinland-Pfalz deutlich gezeigt haben, können verschiedenste Ursachen den Geschäftsbetrieb empfindlich stören. Dies fängt mit einfachen Leitungsstörungen an und endet in Flutkatastrophen, bei denen Geschäftsräumlichkeiten in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies betrifft nicht immer nur andere, auch Stadtteile im Süden von Essen waren betroffen.

Im Rahmen einer Notfallplanung stellt sich die Frage, wie die sogenannte „Business Continuity“ Planung aussieht, um im Problemfall den Geschäftsbetrieb weiterführen zu können.

Gut geplant ist halb gewonnen

Der erste Schritt besteht darin, eine Bestandsaufnahme zu machen, welche Abhängigkeiten im normalen Geschäftsbetrieb bestehen. Hier kann grob unterteilt werden in sofort zu erledigende Dinge, kurzfristig aufschiebbare Tätigkeiten und langfristig zu erledigende Sachen.

Ebenfalls muss geklärt werden, inwiefern Datensicherheit eine Rolle spielt – Verlust von Buchhaltungsdaten oder Kundenaufzeichnungen ist nicht nur ärgerlich, sondern zieht oft Strafzahlungen nach sich.

Im nächsten Schritt werden die benötigten Ressourcen hierfür zusammengestellt.
Wenn beispielsweise Ware online bestellt werden muss, oder Bestellungen per Email eingehen sollen, ist eine funktionierende Internetanbindung notwendig.

Soll die Buchhaltung erledigt werden, so ist die nötige Software meist auf einem Rechner in der Firma installiert. Hier ist eine funktionierende Stromversorgung und bei Installation auf einem Server ein funktionierendes Netzwerk notwendig.

Identifikation der neuralgischen Punkte

Im nächsten Schritt der Notfallplanung werden die Systeme identifiziert, die einen „Single Point of Failure (SPOF)“ darstellen und deren Ausfall direkt Geschäftsabläufe beeinflussen.

Die Internetleitung kann beispielsweise durch eine Leitungsstörung beim Provider ausfallen, durch Bagger bei Bauarbeiten beschädigt werden oder durch Ausfall des Routers unbenutzbar werden.

Die Buchhaltungssoftware vor Ort kann durch Hardwareschaden des Servers ausfallen, der durch Blitzschlag oder Überschwemmung entstanden ist.
Weitere tagesaktuelle Ereignisse können das Personal von der Firma trennen, beispielsweise durch mobiles Arbeiten im Rahmen einer Homeofficemaßnahme.

Gegenmaßnahmen

Anschließend werden mögliche Gegenmaßnahmen zusammengestellt, die bei Eintritt der jeweiligen Störung ergreifbar sind und deren Aufwand (Arbeitszeit und Kosten) ermittelt. Bei Ausfall eines einfachen Routers kann ein Ersatzmodell fertig konfiguriert auf Lager gelegt werden, welches einfach getauscht wird. Ein Leitungsausfall durch Baggerschaden kann durch einen LTE-Router abgefangen werden.

Eine Rufumleitung netzseitig beim Provider auf ein Mobiltelefon sichert eine grundsätzliche Erreichbarkeit. Lokal installierte Software wie Buchhaltungs- oder Warenwirtschaftsprogramme lassen sich auf gehostete Versionen umstellen, die im Rechenzentrum des Anbieters liegen. Dieser verantwortet letztendlich die Datensicherheit und kümmert sich um Backup.

Werden alle wichtigen Systeme gehostet, können Mitarbeiter problemlos von überall außerhalb der Geschäftsräume arbeiten.

Umgekehrt sind aber auch Rechenzentren nicht unverwundbar. Diese sind zwar mit mehreren redundanten Systemen und Internetanbindungen aufgebaut, aber in Fällen extremer Katastrophen nicht unverwundbar. Internetstörungen im Weitverkehrsbereich beispielsweise durch Fehlkonfiguration bei großen Providern können ebenfalls die Zugänge unbrauchbar machen.

Hier können hybride Setups helfen, wichtige Daten in den eigenen Geschäftsräumen verfügbar zu halten.

 

Einige der Dinge, die zur Zeit passieren:

Rechenzentren sind lange nicht so unverwundbar, wie man denkt.

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