Virtualisierung und Effizienzsteigerung
.eVirtualisierung- Effizienzsteigerung für Netzwerke
Die klassischen Grenzen in der IT verwischen zunehmend. Früher gab es DEN Computer, auf dem eine Anzahl von Programmen installiert waren. War dieser kaputt, musste oftmals langwierig das Betriebssystem neu aufgesetzt werden.
Zum Test, ob Updates fehlerfrei funktionieren, wurden oft aufwändige Testsysteme installiert. Mit zunehmender Leistungsfähigkeit der Technik lassen sich heute übliche Rechner jedoch von mehreren Instanzen gleichzeitig nutzen. Die Technik dahinter wird als Virtualisierung bezeichnet. Diese erlaubt eine Entkopplung eines Systems von der Hardware.
Funktionsweise von Virtualisierung
Klassisch ist auf einem Rechner genau ein Betriebssystem installiert. Dieses verwaltet u.a. den Zugang zu den Hardwareressourcen, die die jeweils verwendete Software benötigt. Das bedeutet, dass das Betriebssystem „auf dem Blech“ (bare Metal) installiert ist, also direkten Hardwarezugang hat. Ein Betriebssystem kann jedoch auch in einer weiteren speziellen Software, dem sogenannten Hypervisor, installiert werden- diese simuliert gegenüber dem installierten Gast-Betriebssystem einen PC mit all seinen Ressourcen. Hierbei lassen sich die zur Verfügung gestellten Ressourcen limitieren. Beispielsweise sind im Host-PC 32GB Hauptspeicher vorhanden und 1 Terabyte Massenspeicher. In der virtuellen Instanz als Gast-Betriebssystem werden aber nur 4 Gigabyte Hauptspeicher und 50 Gigabyte „Festplatte“ zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise lassen sich mehrere „Gast-Instanzen“ gleichzeitig betreiben.
Nutzen von Virtualisierung
Im Rahmen von Desktop-Virtualisierung lassen sich bereits mit kostenlosen Programmen (wie dem in Windows enthaltenen Hyper-V) auf einem Arbeits-PC virtuelle Maschinen bauen. Dies erlaubt beispielsweise das bequeme Ausprobieren von Betriebssystemen wie Linux oder der neuesten Windows-Version, ohne dass am bestehenden System etwas geändert werden muss.
Auch Testsysteme lassen sich auf definierten Stand zurücksetzen. Hierdurch können ohne erneutes Aufsetzen eines PC Änderungen getestet werden.
Auch alte Software, die nur unter Windows 95 funktioniert, lässt sich so betreiben. Im Falle von spezieller Branchensoftware oder Steuersoftware für Maschinen lassen sich so teure Geräte weiternutzen.
Einsatz im Netzwerk
Größere Netzwerke werden zunehmend virtualisiert. Der Vorteil hierbei besteht darin, dass auf leistungsfähiger Hardware viele virtuelle Maschinen laufen, und somit der Wartungsaufwand, Platzbedarf und Stromkosten verringert werden. Kleinere Instanzen lassen sich schneller sichern und zurückspielen, auch ist bei einem Neustart nur ein kleiner Teil vom Netzwerk betroffen.
Selbstverständlich ist es auch möglich, bereits vorhandene physikalische Systeme zu virtualisieren.
Mit spezieller Backup-Software können virtuelle Instanzen sogar im laufenden Betrieb gesichert werden, die im Fehlerfall zeitnah auf einem anderen Rechner im Netzwerk wieder zurückgesichert werden können. Hierdurch wird eine hohe Verfügbarkeit der Dienste erzielt.
Microsoft honoriert dieses im Rahmen der Lizensierung: Eine Windows-Server Standard Lizenz kann wahlweise einmal „auf Blech“ oder für 2 VM (und dem darunterliegenden Rechner als Hostsystem) eingesetzt werden.
Bild von Tobias Heine auf Pixabay
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