Exit-Strategie in der IT
Exit-Strategie in der IT
Mit dem Begriff „Exit-Strategie“ verbindet man meist Börsenspekulanten oder Firmeneigentümer, die aus ihrem Investment geordnet aussteigen. In der IT hat der Begriff „Exit-Strategie“ mit der steigenden Bedeutung von cloudbasierten Diensten einen immer wichtigeren Stellenwert bekommen, der allerdings nur wenigen Entscheidern bewusst ist. Versäumnisse an dieser Stelle werden später meist schmerzhaft bei einem Wechsel des Anbieters ersichtlich – Die Folgen reichen von unnötigen Mehrkosten bis hin zu Datenverlust. Bei einem Redesign vom Netzwerk sollte daher eine entsprechende Planung erstellt werden.
Die Bedeutung einer Exit-Strategie
Die Exit-Strategie ist von der Definition her eine Planung, wie ein Rückzug gestaltet werden soll.
Bezogen auf das Netzwerk einer Organisation werden nicht nur Computer verwaltet, sondern der Betrieb von Diensten gemanaged. Hier werden die dafür notwendigen Programme meist nicht mehr lokal auf einem PC installiert, sondern von Anbietern „im Internet“ gehostet. Gerade für kleinere Firmen, die keine komplexe Software brauchen, um beispielsweise ihre Buchhaltung zu erledigen, ergeben sich hier kalkulierbare monatliche Kosten. Zudem spart es Aufwendungen für einen IT-Betreuer, der die Rechner vor Ort managen muss, incl. dem zukünftig notwendigen Update auf Windows 11.
Was passiert aber, wenn man als Kunde dem Anbieter entwachsen ist und Funktionen benötigt, die dieser nicht anbietet? Oder aber die Zuverlässigkeit des Anbieters schecht ist?
Der letzte Planungsposten
Bei einer verantwortungsbewussten Planung in der IT wird die Frage betrachtet, mit welchem Aufwand ein Konstrukt wieder zurückgebaut werden kann. Hierbei sollten bereits im Rahmen der Entscheidungsfindung die Frage gestellt werden, wer die Hoheit über die Daten hat. Im Idealfalle werden vom Anbieter eines Cloudservices Backups erstellt, die lokal herunterladbar sind und mit einem vertretbaren Aufwand zu anderen Anbietern transferierbar sind. Alternativ kann auch eine Rückmigration zu einer on-premise Struktur auf dem eigenen Computer einen Plan B darstellen.
Eine Checkliste mit detaillierten Punkten hilft hier, folgende Bereiche zu betrachten und Entscheidungen zu treffen:
– Welche Daten sind essentiell wichtig
– Können diese Daten mit Standardmethoden extrahiert werden
– welcher Aufwand von Zeit und Geld ist absehbar
– Sind diese Daten bei anderen Systemen einfach einspielbar
– Welchen Impact hat dies auf den Geschäftsbetrieb
Fazit
Speziell bei komplexen, hoch integrierten Umgebungen wie Collaboration-Suites (MS Teams, Slack, Asana etc.) besteht die Gefahr, dass Daten nicht vollständig sicherbar sind. Auch kann ein Transfer in eine andere Umgebung nicht 1:1 möglich sein.
Eine frühzeitige Abschätzung der Risiken hilft bei der Nutzung einer angepassten Exit-Strategie.
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