Zusätzliche Funktionen moderner Switches

Die Anforderungen an moderne Netzwerke steigen stetig. Wo früher das Local Area Network (LAN) einen Paradigmenwechsel weg vom Stand-alone Computer ausgelöst hat, steht zunehmend Managebarkeit im Vordergrund.

Ein Weg zur Verdichtung von Netzwerken bzw. deren Aufsplittung in Segmente ist die Schaffung eines Virtual LAN (VLAN). Dieses kann in Software gemanagte werden und ist somit fernwartungsfähig. Hierdurch entfallen zeitaufwendigen und kostenintensiven Verkabelungsarbeiten im Netzwerk. Die hierfür notwendigen managebaren Switches können meist mehr als „nur“ die Bereitstellung von einigen VLANs.

Fernwartung eingebaut

Ein managebarer Switch ist in der Regel via Netzwerk zu Verwaltungszwecken erreichbar. Leistungsfähige Exemplare verfügen oft über eingebaute Webserver, die Statistiken und Auswertungen in einem Dashboard anzeigen können. Somit lässt sich die Auslastung im Netzwerk problemlos darstellen. Meist sind zusätzlich Schnittstellen wie SNMP (Simple Network Management Protocol) vorhanden, mit denen ein externes Monitoring- oder Managementsystem angeflanscht werden kann. Auf diese Weise lassen sich Probleme im Netzwerk wie ausgefallene Server oder andere Netzwerkkomponenten frühzeitig erkennen. Auch die Analyse der Auslastung einzelner Ports gibt Hinweise darauf, warum das Back-up so lange dauert oder ob andere Applikationen genug Ressourcen zur Verfügung haben.

Flexible Zuordnung von Netzwerkbereichen

Abhängig von zusätzlichen Features, die in Switches implementiert sind, können diese neu angeschlossene Computer einem VLAN zuordnen. Die Zuordnung erfolgt auf Basis der MAC-Adresse (ID der Netzwerkkarte), welche entweder im Switch selbst hinterlegt oder von einem externen Server bezogen wird.

Speziell in größeren Anlagen oder bei Nutzern mit verschiedenen Geräten lassen sich somit feingranulare Sicherheitskonzepte erstellen.

Auf diese Weise können vertrauenswürdige Geräte wie das von der Firma verwaltete Notebook in ein internes Netzwerksegment geschaltet werden. Ein mitgebrachtes privates Gerät wird in ein Gastnetz geschaltet, wo lediglich Kontakt ins Internet ermöglicht wird. Auf diese Weise wird auf Netzwerkebene der Zugang zu Netzwerksegmenten auch bei Umverkabelung geschützt.

Layer 3 Switches

Ein weiteres Feature moderner Switches, welches oberhalb einer VLAN-Struktur ansetzt, sind Routingfunktionen. Auf diese Weise können Switches als einfache Router fungieren, die per ACL (Access Control List) Sicherheitsmaßnahmen umsetzen.

Hiermit kann beispielsweise der Traffic vom Back-up-Server zum Storage auf Switchebene durch das Netzwerk geleitet werden, ohne die zentrale Firewall zu belasten.

Auf diese Weise lassen sich kritische Punkte etwas entschärfen, oder aber zusätzlich zu den Sicherheitschecks einer Firewall weitere Ebenen hinzufügen. Diese können beispielsweise bei Manipulationen an der Netzwerkverkabelung verhindern, dass ein nicht autorisierter Computer Zugang zu sensiblen Netzbereichen bekommt.

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