Hitzefrei für Server und Netzwerke

Während Schüler im Sommer darauf warten, dass die Schule hitzefrei verkündet, müssen in den Büros die Arbeitnehmer meist weiter schwitzen. Etwas Abkühlung verschaffen hier Ventilatoren, Eis und frisches Obst, welches oftmals vom Arbeitgeber ausgegeben wird. In der Regel werden aber die Mitarbeiter hinter den Kulissen vergessen: Server und Netzwerk, ohne welche in der Firma meist nichts mehr läuft, wenn diese mit Hitzschlag ausfallen.

Wärmelast und deren Herkunft

Speziell in kleineren Unternehmen sind die Räume für Netzwerk und Server selten als „richtige“ Serverräume konzipiert. Oder eine vorhandene Klimaanlage wurde vor Jahren für deutlich niedrigere Leistung und Außentemperaturen geplant- früher waren hier 32 Grad Celsius die Normtemperatur. Diese werden nicht nur in Freiburg und Karlsruhe seit Jahren deutlich überschritten. Das Problem hierbei besteht darin, dass eine Klimaanlage bei zu hohen Außentemperaturen die Wärme nicht mehr abtransportieren kann und ausfällt.

Eine Wärmelastberechnung zeigt, wieviel Energie von Außen (Umgebungstemperatur und Sonneneinstrahlung) auf den Raum einwirkt. Zusätzlich fällt noch der Energieverbrauch der Server an.

Gegenmaßnahmen im IT-Notfall

Vorhandene Klimageräte lassen sich oft mit kleinen mobilen Geräten, die mit Schlauch durch Fenster lüften, ergänzen. Hier ist darauf zu achten, dass die Durchführungen mit speziellen Vorhängen abgedichtet werden, um eine Ansaugung der Warmluft zu vermeiden.

Baulich lassen sich unter Umständen Fenster mit speziellen reflektierenden Folien abkleben, oder Außenwände hell streichen. Sinnvoll ist es, die Temperatur im Serverraum zu überwachen. Die in hochwertigen Servern vorhandenen Temperatursensoren lassen sich mit spezieller Software überwachen und grafisch darstellen. Alternativ können viele USV-Anlagen mit Umgebungssensoren ausgestattet werden.

Zu Beginn des Sommers ist eine Kontrolle und Reinigung der Luftfilter von Server und Workstations sinnvoll – Andernfalls beeinträchtigen dichtgesetzte Filter die Kühlwirkung. Als organisatorische Maßnahme können unter Umständen einzelne Server ab Mittag heruntergefahren werden, wenn die darauf befindlichen Dienste nicht den ganzen Tag benötigt werden. Beispielsweise lassen sich Buchhaltungstätigkeiten und Überweisungen am Vormittag erledigen, wenn es draußen noch kühl ist.

Langfristige Maßnahmen zur IT-Sicherheit

Moderne Server und Netzwerkkomponenten sind zunehmend auf höhere Kühllufttemperaturen konstruiert. War vor einigen Jahren 30 Grad der Startschuss zur Selbstabschaltung, sind heutige Systeme auf 35 Grad oder mehr ausgelegt.

Moderne Systeme mit stromsparenden Prozessoren and SSD anstelle von Festplatten tragen ebenfalls dazu bei, den Serverraum nicht unnötig aufzuheizen. Energieeffizientere Netzteile tragen ebenfalls dazu bei, dass weniger unnötige Abwärme produziert wird, und reduzieren die Stromrechnung.

Eine Verlagerung wichtiger Dienste in die Cloud trägt dazu bei, lokale Serverhardware im Netzwerk einsparen zu können. Als Nebeneffekt wird hierdurch ein Arbeiten im Homeoffice erleichtert.

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