… vielleicht bekommt man mehr, als man ursprünglich wollte …

„Gutes von Gestern“- dieses Schild haben viele Bäckereien vor dem Brot vom Vortag stehen. In der IT ist es genauso: Trotz oder gerade wegen der rasanten Weiterentwicklung der Technik sind oft kaum gebrauchte Gerätschaften günstig zu bekommen. Diese sind meist „gut genug“ für die meisten Nutzer und werden noch lange ihre Arbeit machen können.

Vor Freude über ein günstiges Schnäppchen fällt aber oft nicht auf, dass mehr geliefert wurde, als bestellt worden ist: Virenalarm inklusive!

Augen auf beim Gebrauchtkauf

Bereits beim Anschauen der Angebote gibt es erste Warnzeichen und Dinge, auf die man achten sollte. Kommen die Teile aus vertrauenswürdigen Quellen, wie Online-Händler, die Retourenware checken, aufarbeiten und als Gebrauchtware weiterverkaufen, oder stammen die Artikel von Privatpersonen oder windigen China-Selbstimport-Schnäppchenbörsen?

Ein gutes Zeichen ist es, wenn der Verkäufer glaubwürdig zusichert, dass die Datenträger (ob einzelne HDD oder SSD, USB-Stick oder im Gebraucht-Notebook enthaltene Festplatte) frisch formatiert worden sind. Ähnlichen Stellenwert hat eine Aussage, dass Windows komplett frisch installiert worden ist. Hier ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Datenträger keine unwillkommenen Beigaben enthalten.

Die Alarmglocken sollten klingeln, wenn Privatverkäufer Angebote machen mit Aussagen wie:“Habe Windows (und Office etc.) draufgelassen, aber ohne Lizenz – der Käufer „verpflichtet“ sich, diese nach Erhalt zu löschen. Solche Ware besteht unter Umständen aus einem Rechner, der seit mehreren Jahren läuft und potentiell toxisch ist.

Nicht nur PC’s betroffen

USB-Sticks können ebenfalls Viren enthalten, die auch bei vermeintlich „frisch formatierten“ Sticks schlummern. Daher sollte man derartige Artikel möglichst nur originalverpackt kaufen.

Auch Smartphone-Direktimporte aus China, wo stellenweise viele „Hausmarken“ gebaut werden, können ab Werk mit unerwünschten Beigaben versehen sein dieses reicht von Spionage-Apps bis hin zu Viren, die bei Anschluss an einen PC diesen dann infizieren. Tückisch, wenn so etwas geschieht, wenn das Smartphone zur Datensicherung angeschlossen wird …

Eine neue Quelle von Viren kommt in Form von IoT-Geräten daher, wie Netzwerkkameras, intelligenten Saugrobotern etc., die alle Zugang zum häuslichen Netzwerk haben. Hierfür existieren spezielle Viren, die auch durch gebrauchte Geräte weitertransportiert werden können. Solche Fälle sind glücklicherweise nicht allzu üblich.

Schutz vor unerwünschten Beigaben

Mit etwas Umsicht lassen sich derartige Gefahren eindämmen. Ein guter Virenscanner, der im Hintergrund mitläuft und jede Aktivität überwacht, ist Pflicht.

Wird ein neu gekaufter Datenträger angeschlossen, so sollte dieser gescannt und frisch formatiert werden. Penible Naturen starten den PC von einer Linux-Boot-CD (die naturgemäß schreibgeschützt ist) und nullen erstmal den Datenträger (eingebautes Tool „dd“ oder fertiges Open-Source-Tool „DBAN“).

Photo by Kelly Sikkema on Unsplash

 

 

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